Samstag, 28. Juli 2007

Trekkingtour in Irland 2007

2007 waren Gerrit und Casjen erstmals in Irland. 17 Tage Wandern und nur ein bisschen Ausspannen. So war zumindest der Plan. Später verweichlichten wir etwas, dafür wurde es dann entspannter und insgesamt ein runder Urlaub.

Die Bilder unserer Irlandtour findet ihr hier:

Fotos von Dublin und dem Wickloway
Fotos vom der Westküste


Und ab hier dann die E-Mailberichte:


Betreff: Punk in Drublic
Von: "Casjen Klosterhuis"
An: Irland
Datum: 11.07.07 10:52:42 Uhr


Namaste,

sitz in nem Internetcafe in Dublin! und schreib endlich mal wieder ne Massenmail ausm Urlaub - nach vier Jahren Pause...
Gerrit und ich sind gestern abend um 21 Uhr wohlbehalten mit RyanAir in Dublin gelandet. Flug war ruhig, keine Terroristen (bis auf uns vielleicht, zumindest wurde man fast so behandelt, weil ich Zeltheringe im Handgepaeck hatte!!!), keine Turbinenausfaelle oder Turbulenzen.
In DUblin dann auch wunderbar schnell zu unserem Hostel (schon vorgebucht, wie langweilig) gekommen - alles perfekt.
Es war dann auch schon 22 Uhr (10 pm) und wir voller Durst auf ein frisches Guiness in einem uririschen Pub. Im Hostel ist Alkoholkonsum nach 22 Uhr verboten und so gings dann in Richtung Temple Bar District und seinen gemuetlichen Kneipen, die mit dezenter Musik, guenstigen Preisen und einheimischen Bohemiens locken... so dachten wir zumindest.
Die Wahrheit war ernuechternd! Temple Bar ist das El Arenal Dublins - oder die Untere Strasse. Tausende besoffene Touris (groesstenteils Italiener mit gruenen Hueten und angeklebten roten Baerten) die sich durch eine (architektonisch durchaus schoene) enge Strasse schieben. Die Pubs sind gestopft voll mit weiteren Touris, die aber groesstenteils draussen stehen, denn drinnen ist ja Rauchverbot. Bewacht wird das Ganze von Tuerstehern und wichtigtuerischen Garda-Polizeibeamtinnen. Gott sei Dank konnten wir uns solch einen Pub ersparen, da wir es nicht uebers Herz brachten 5 € fuer ein Pint Bier auszugeben. Also holten wir uns jeder zwei Bier im Supermarkt und setzten uns gemuetlich an die Strasse, beobachteten das Treiben und machten Plaene fuer den weiteren Urlaub bis, ja bis zwei dieser netten Polizistinnen des Weges kamen und uns nachdruecklich erklaerten, dass Drinking in Public illegal waere und wir sofort unsere Dosen in den Muell zu werfen haetten...
Guter Grund endgueltig aus Temple Bar zu verschwinden und uns gemuetlich an den Fluss zu setzen. Rebellisch wie wir nunmal sind, machten wir uns dort dann das zweite Bier auf, Harhar. Selten so leicht gewesen sich revolutionaer zu fuehlen! Herrlich.
Back im Hostel, 10-Bettzimmer, 8 schnarchende Gestalten, trotzdem super gepennt, frueh gefruehstueckt, jetzt auf Sightseeing. Drei Worte zum Fruehstueck: Ein Haufen Scheiss!!! Gibt ne Kueche, da ist Selbstbedienung, es gibt trockenes Brot, Margarine und Marmelade - da darf man sich so viel von schmieren wie man will. Dann noch Instant Kaffee - dat wars...
Alla, heute noch Dublin aus kultureller Sicht betrachten, aber eigentlich freuen wir uns schon tierisch morgen endlich in der Natur zu sein!
Viele, liebe Gruesse auch von Gerrit
Casjen


P.S.: Jochen wir treffen uns am 26ten um 18 Uhr an der Westseite der O'Connell Bridge!
Liebe Eltern, wir sind gut angekommen (und wir haben einfach unsere Flasche noch auf dem BadenAirport mit Leitungswasser gefuellt!)


 Betreff: Nachtrag
Von: "Casjen Klosterhuis"
An: Irland
Datum: 11.07.07 22:00:46 Uhr

Sers,

so, halbe Stunde gebucht, die muss auch ausgenutzt werden!
Der Tag heute war anstrengend aber echt gut - schoene Gebaeude, meist nette Menschen, im Hostel kann man wunderbar selbst kochen und mittlerweile haben wir auch ne Hafenspelunke gefunden in der man bereits fuer 3.75 sein Pint of Stout bekommt. Fuer morgen ist alles vorbereitet und wir sind gerade so satt, dass wir die naechsten Wochen auch nicht mehr viel brauchen ;-)
Der anfaengliche Aerger ueber einige Seiten Dublins war auch nicht so wild - wir sind hier ja nicht zum Spass, sondern zum Wandern!!! Zackzack!
Dementsprechend wirds dann bald auch nix mehr aus der Wildnis von uns zu hoeren geben. Wetter ist gut - irisch eben, also Regen! Die Temperatur ist aber okay und die Landschaft sieht schon aus der Entfernung super aus.
Ach ja, wir bleiben bis Freitag, 26.07. treffen uns da mit Jochen und dann gehts back to Karlsruhe.
So und jetzt gibts noch ein Abschiedsbier aus der Zivilisation und dann ab ins Bett.
Bis denn
Casjen



Betreff: Fussweh...
Von: "Casjen Klosterhuis"
An: Irland
Datum: 17.07.07 19:49:25 Uhr

Cheers!

Gerrit und ich sind heute mit unserer ersten Wandertour fertig geworden - mit der Welt sind wir es auch. Am Donnerstag morgen gings erst mit dem Bus ins Gruene, dort recht easy hoch in das was die Iren Berge nennen. Alles gar kein Problem... Zunaechst, dann aber merkten wir die gut zwanzig Kilo Gepaeck. Der Tag wurde zur Qual und Regen war Standard. Abends wurden wir allerdings fuer alles entschaedigt! Wir fanden einen Platz an einem Fluesschen fuer unser Zelt, der ideal war. Feinster englischer Rasen, der Regen hoerte auf und wir konnten uns bis zum naechsten (verregneten) Morgen erholen. Dann gings weiter ueber den White Hill - alles im Nebel und stroemendem Regen. Aber trotzdem schoen, ueber Boardwalks durch Suempfe die an die Totensuempfe aus Herr der Ringe anmuteten, dann wieder ueber Strassen, die nicht enden wollten. Wenn der Regen kurz aufhoerte, kamen die FLiegen - furchtbares Volk! Dort wo wir dann das Zelt aufschlagen wollten gab es den eingezeichneten Campingplatz natuerlich nicht. Dann kam aber die sprichwoertliche Freundlichkeit der Iren zum Tragen. Ein aelterer Herr fuhr uns einfach mal so in unser naechstes Ziel - etwa 7 km!
Dort in Glendalough war es herrlich! Zwar auch verregnet und auch kein Hostel, B&B oder Campingplatz frei bzw vorhanden - aber die Naur herrvorragend - die Kultur auch. Naechsten Tag gab es Sightseeing und Erholung fuer die Schultern an wunderschoenen Seen.
Dann gings weiter durch die schoenste Etappe. Spater am Tag erwischten mich vollkommen unvorbereitet die Blasen. Die Mutter aller Blasen hatte sich der SOhle meines rechten Fusses bemaechtigt. Mit letzter Kraft kamen wir um Zieltal an. Zelt aufgebaut, kurz im FLuss gewaschen, damit die Fliegen nicht zu unverschaemt werden und dann Hardcore erholt. Naechsten Tag Fuss bandagiert und unser Etappenziel (30 km) fest im Auge. DOrt sollte es mal wieder einen Campinplatz geben. Wie so oft auf Wanderungen trieben unsere Traeume vom Campingplatz bizarre Blueten. Als wir dann im CampingplatzKAff ankamen war da allerdings gaaar nichts, ausser einem Friedhof, ein paar Haeusern und einem alten, verfallenen Haus. Zum Glueck fragte ich dann einen vorbeifahrenden Autofahrer. Der zeigte uns dann den beruehmten Campingplatz... Der war nicht mehr in Betrieb, da der Betreiber im KRankenhaus war. Wir durften aber trotzdem usner Zelt aufschlagen! Der Platz war - ohne zu uebertreiben - grandios. Ein Stuecken Wiese, fliessend Wasser, ein Gewaechshaus (Waesche trocknen) und ein Klo! So ein Luxus war die Tage zuvor unvorstellbar. Es gab sogar warmes Wasser, damit goennte ich mir dann Haarewaschen aus der Giesskanne! Die Nacht war leider schlechter. Meine aufblasbare Luftmatratze gab den Geist auf. Nun muss ich mir wohl ne neue kaufen....
Heute sind wir dann ins naheliegende Kaff gelaufen, auf der Karte (ja, die die auch die zwei Campingplaetze verzeichnet hatte) stand, dass dort Busse abfahren.
Dem war dann auch so! Donnerstags und SOnntags.
Zum Glueck gab es da aber noch jmd, der wohl ausser der Reihe in die naechstgroessere Stadt fuhr: Gorey. Die Wartezeit vertrieben wir uns im Pub, den Bus verpassten wir zunaechst aufgrund eines Missverstaendnisses, der drehte aber nochmal um und holte uns ab. Nun sind wir in Gorey, haben das erste Mal eine Bed&Breakfast und morgen geht der Bus nach Limerick - Westkueste.
Den Fuessen geht es erbaermlich, ich fuehl sie kaum noch, aber grosses Wandern ist die naechsten Tage nur schwer moeglich. Mal sehen.
So, ich hab noch eine Minute. Muss zumEnde kommen, die 20 min sind um
Tschoe mit oe
Casjen


Betreff: Abschlussbericht
Von: "Casjen Klosterhuis"
An: Irland
Datum: 28.07.07 13:38:17 Uhr
Halloechen,

heute Mittag (26.07.) sind wir wohlbehalten wieder in Dublin angekommen - ohne Blasen und sonstigen Verwundungen, dafuer mit einem leichten Kater... Nach unserem Hoellentrip durch die Wicklowmountains waren wir bereits so abgehaertet, dass uns nichts mehr haette umhauen koennen. Das Gepaeck wog fast nichts mehr auf unseren gestaehlten Schultern und die schmerzenden Fuesse waren nur noch eine Randerscheinung, die man geflissentlich zu ignorieren gelernt hatte. Unsere Sehnsuechte galten nicht laenger Badewanne, Eis oder Couch mit Fernseher, sondern vielmehr einem ebenen Stellplatz fuer die Nacht oder Wasser, das man nicht erst abkochen und mit Micropure behandeln musste und das dann immer noch aussah wie Kamillentee.
Doch dann kam Gorey und ein B&B, eine Busfahrt und Limerick mit einem weiteren B&B. Das in Verbindung mit einer leichten Erkrankung von Gerrit verweichlichte uns innerhalb von zwei Naechten wieder so sehr, dass die Lust auf eine weitere entbehrungsreiche Wanderung etwas abnahm. Also gings erstmal an die Westkueste, genauer Kilkee. Ein verschlafenes Fischerdorf mit Pubs in denen die einheimischen Fischer sassen und den wenigen Touristen etwas ueber das harte Leben in Irlands Westen erzaehlten, war das nicht. Kilkee ist ein absolutes Tourikaff, klein und fast nur Pubs, Spielhoellen und Souvenirshops. Die beiden Campingplaetze die dort verzeichnet waren, entsprachen wieder einmal nicht unseren Vorstellungen, will sagen die Dinger waren eigentlich Trailersiedlungen. Tja, das hiess dann raus aus Kilkee und einen wilden Platz suchen - aber Gerrit ging es immer schlechter. Spontan klingelte ich an einem halbzerfallenem Gebaeude, das in verwitterten Lettern als Hostel gekennzeichnet war. Natuerlich nichts - sah auch nicht danach aus. Also weiter, dann rief uns jemand nach - ein Typ aus dem "Hostel"! Tatsaechlich hatte das Ding am Tag zuvor eroeffnet und wir bekamen ein Dorm ganz fuer uns, das fuer laecherliche 15 p.P.
Wir buchten gleich fuer 2 Naechte um Gerrit wieder fit zu bekommen und danach den BurrenWay in Angriff zu nehmen. Um Kilkee gab es ausserdem noch ein paar Steilklippen zu sehen.
Das Hostel gehoerte zwar einer Irin aber im Prinzip war das ganze Teil unterwandert und geleitet von jungen Polen und Innen, die ueber die Sommersemesterferien dort bzw. in anderen Laeden, Eisdielen und Baeckereien arbeiteten. Am zweiten Abend war es dann schon so weit, dass selbst wir Wandereinzelgaenger mit vier Maedels (2 Polinnen und 2 Ossis) durch die Pubs gezogen sind und ich spaeter so viel Guinness intus hatte, dass ich mir fuer 7 Euro eine Schachtel Zigaretten leistete.
Auf jeden Fall hatten wir viel Spass und verabredeten uns mit den Polinnen fuer ein paar Tage spaeter in Galway.
Am naechsten Tag machten wir uns dann auch aus Kilkee davon - uebrigens hoechst sauber, da wir ein paar Stunden im Hallenbad verbrachten. An der Kueste entlang ging es bis nach Liscannor. Dort sollte der Burren Way beginnen, naechstes Tagesziel: Doolin via die Cliffs of Moher. Der Bus setzte uns gegen 19 Uhr in Liscannor ab und unser Plan war, noch ein paar Kilometer zu laufen, bis wir einen geeigneten Platz fuers Zelt gefunden haetten. Irgendwie war der Burren Way aber nicht so gut ausgeschildert wie der Wicklow Way und wir liefen nicht bis zum naechsten Zeltplatz, sondern bis wir ueberhaupt nicht mehr wussten wo wir waren (alles nur wegen eines Bauern "iids eee deeed eeend"). Dann trafen wir immerhin mal wieder auf eine Strasse, der wir zu folgen gedachten.

(BREAK: Stunde im InternetCafe war um. Danach blieb keine Zeit mehr zum Weiterschreiben und mittlerweile sitze ich bereits wohlbehalten in der Pfalz bei meinen Eltern am Rechner. Ich mach aber da weiter wo ich aufgehört habe!)

Man muss zu unserer Verteidigung noch erwähnen, dass wir uns die Karte für dieses Wegesstück nicht geleistet hatten und daher auf eine Gesamtirlandkarte angewiesen waren... Wie dem auch sei, wenn wir der Straße folgten, müssten wir früher oder später wieder auf dem Wanderweg landen. Irgendwann erschien ein riesiger Parkplatz und grölende Leute, die aus Autos riefen "You arrived". Nur wo??? Als uns dann in goldenen Lettern "Visitors Centre Cliffs of Moher" entgegenprangte, wurde eine vage Vermutung Gewissheit - wir waren tatsächlich aus VErsehen bis zu den Cliffs gelaufen.
Das erwies sich als Riesenglück. Es waren um die Uhrzeit (9 pm) kaum noch Visitors im Visitor Centre und so hatten wir die Klippen ziemlich für uns allein. Nur ein geeigneter Platz zum Campen schien nirgends in Sicht. Alles zu einsehbar. Also schlugen wir unser Zelt in der Dunkelheit wenige Meter vom Abgrund entfernt auf, stellten den Wecker auf 5 am und packten dann so schnell wieder ein, dass wohl keiner mitbekommen hatte, dass wir da illegal standen.
Die Morgenstimmung war phänomenal und diesmal gehörten die Cliffs of Moher tatsächlich uns alleine! Wir konnten all die tollen Fotos schiessen, die Touris eben so machen und uns dann weiter auf den Weg machen, sodass wir um 9 morgens in Doolin ankamen. Dort fanden wir einen super Campingplatz, direkt ans Hostel angeschlossen und daher mit Küchenmitbenutzung und allem erdenklichen Komfort (fliessend Wasser und so). Wir buchten direkt für zwei Nächte.
Nach dem Zeltaufbau gings an die Fähre, die einen zu den Aran Islands bringt. Trotz Wucherpreisen entschlossen wir uns wenigstens eine der Inseln zu besuchen. Es war ganz nett, aber im Endeffekt bestand die Insel nur aus Steinmauern (Nein - nicht das Kaff bei Rastatt). Egal hauptsache gesehen.
Der nächste Tag war der wohl entspannendste des gesamten Urlaubs. Ausschlafen bis in die Puppen (war bestimmt schon 8), tolles Frühstück und dann ab zum Golfen. Ja ihr habt richtig gelesen - Golfen. Es gab dort einen kleinen Golfplatz den man für 8 Euro bespielen konnte. Abschlagsweite lag immerhin bei 50-60 Metern. Es sieht schon elitär aus, wir beim Golfen, im Hintergrund die Cliffs of Moher - ein bisschen Understatement musste sein und so blieben wir beim Schuhwerk unseren FlipFlops treu. Und sonst? Spaß hats gemacht, aber ich muss, frei nach dem Dude gestehen: "obviously i'm not a golfer"! bei Gerrit sah die Sache anders aus - der Miniatursportler des Jahres 2002 kommt offensichtlich auch auf größeren Plätzen zurecht.
Am nächsten Tag wollten wir noch einmal unsere Wanderstiefel schnüren um den letzten Teil des Burren Ways zu erwandern. Man muss kein Hellseher sein um zu erraten, dass wir bei den FlipFlops blieben und die Wanderschuhe im sprichwörtlichen Schrank beließen. Gemächlich fuhren wir mit dem Bus Richtung Galway.
In wohl jedem Urlaub entdecke ich eine Stadt, die das Heidelberg des jeweiligen Landes ist. Um mit dieser Tradition nicht zu brechen, wurde Galway zum Heidelberg Irlands gekürt. Nette Fußgängerzone, hübsche Häuser und eine angenehme Studentenstadtathmosphäre. Tolkien hat hier mal doziert und laut Iren wurde er von den Landschaften Irlands maßgeblich zum Herrn der Ringe inspiriert (man erinnere sich: auch wir hatten die Totensümpfe bereits durchschritten).
Noch etwas besonderes an Galway - die Bierpreise waren etwas anders als in Dublin. Wir entdeckten einen Pub in dem es tatsächlich ein Pint für 2,50 € gab. Das Hostel war auch super (das Dorm sogar en suite) - noch besser wurde es dann am nächsten Tag, als uns unsere beiden Polinnen besuchten. Shopping, Sightseeing, bestes irisches Essen und ein Ende im Pub, bevor die beiden dann mit dem Bus Richtung Kilkee verschwanden. Jetzt wollen sie sogar Silvester nach Deutschland kommen...
Nachdem die Mädels fort waren, gings zurück in den Pub. Darts kam im Fernsehen, die Menge war begeistert und wir entdeckten den "Tower" der den Fortgang der Nacht bestimmte! Ein Tower sind 6 Pints in einem gläsernen Turm zum selbst zapfen für 12,50€ - war nett. Gute Nacht ;-)
Seltsamerweise gabs am nächsten Tag gar keinen so großen Kater (der Jägermeister war Gott sei Dank unverschämt teuer) und so fuhren wir mit dem Bus nach Dublin um nachhaus zu fliegen und uns vorher noch mit Jochen und Nina zu treffen.
Das Hostel in Dublin war dasselbe wie in den ersten zwei Nächten und es war sogar noch schlechter, da mehr Touris. Abends kochten wir mit J&N gingen ein paar Guinness schlürfen und verabredeten uns für den nächsten Tag zu einem abschliessendem Sightseeing. Bei diesem tauften wir die Highlights Dublins in OKlights um, da Jochen und Nina ebenso wie wir nicht vollkommen überzeugt von Dublin waren. Standardspruch zu den meisten Sehenswürdigkeiten: Ja, is ganz OK...
Nachmittags gings zum Flughafen, mit leichter Verspätung in den Flieger um fast pünktlich in Karlsruhe zu landen. Dann Mitternachtsessen bei den Eltern mit viel, sehr viel Bier und jetzt gehts gleich für einige Stunden in die Wanne.
So, was bleibt. Anfangs waren wir etwas enttäuscht, Dublin mochten wir nicht so sehr. Die Wicklowmountains waren dafür genial. Lag nicht nur an der Landschaft, sondern auch an der Art und Weise wie wir diese erkundeten. Die zweite Hälfte des Urlaubs war dann eher dem Relaxen gewidmet, was auch ganz gut war. Dadurch wurde das ganze Unternehmen Irland zwar gewaltig viel teurer (Paradoxerweise am teuersten, wenn es billiges Bier gab ;-)) aber eben auch erholsamer.
Wir sind beide nicht zu Irlandfreaks geworden, konnten dem Land aber seeehr viel Positives abgewinnen. Das Wetter und die teuren Preise waren die Mankos, aber gegen Ende entdeckte man immer mehr Sparmöglichkeiten und fand sogar in Dublin Pubs, wo das Pint nur 3 € kostete. Das Wetter ist zwar wirklich eher bescheiden, aber irgendwann gewöhnt man sich auch daran und nimmts kaum noch wahr.
Dennoch würde ich in Zukunft für einen Irlandurlaub lieber mehr Geld einplanen und vielleicht eher mit dem Auto reisen.
Wir haben trotzdem nichts bereut und hatten tierisch Spaß (und Blasen), verstanden haben wir uns prächtig, haben den Ruf der Deutschen bei den Polen verbessert und viel über die Geschichte Irlands gelernt. Ach und gelesen hab ich zudem auch noch viel ("Der Schatten des Windes" von Zafon - wirklich schön; "Lautlos" von Schätzing - spannend, überheblich, informativ und man lernt tatsächlich viel über Irland; "Harry Potter and the Halfblood Prince" von Rowling - guter Übergang zum nächsten Band, den es in Irland übrigens schon für 10,99€ gab; nicht zu vergessen mein Reclamheftchen "Contemporary Irish Short Stories" von div. - und wieder lernt man viel über Irland, und dass das Harry Potter-Englisch tatsächlich nicht so schwer ist...).
So mit diesen Literaturtipps beende ich meine Irlandmails und verabschiede mich in die Badewanne. Man sieht sich bestimmt demnächst - ach und sobald die Fotos online sind, bekommt ihr natürlich noch ne Mail. Keine Angst, es sind nur etwa 800 Bilder (plus 300 von Gerrit) ;-)

Bis bald
Casjen